Buenos Aires hatte von jeher das Problem, dass große Schiffe aufgrund der geringen Wassertiefe des Rio de la Plata nicht in den Hafen einlaufen konnten, sondern vor der Stadt ankern mussten. Fracht und Passagiere wurden auf flachen Barken und Fähren an Land gebracht. Als Mitte des 19. Jahrhunderts der internationale Handel mit Argentinien verstärkt begann, wurde eine Hafenerweiterung beschlossen und ausgeschrieben.

1882 entschied sich die Regierung den Hafen nach den Plänen von Eduardo Madero zu bauen. Der Bau begann 1887 und wurde zehn Jahre später fertig gestellt. In jener Zeit stellten die Anlagen ein ingenieurtechnisches Meisterwerk dar. 10 Jahre später war der Hafen jedoch bereits wieder veraltet, da mittlerweile noch größere Schiffe anlegten und das Frachtaufkommen zu hoch für den Hafen wurde. Außerdem war die Verbindung von Puerto Madero zum Bahnhof am Plaza Once nicht besonders gut.

Letztendlich beauftragte die Regierung den Bauingenieur Luis Huergo mit dem Bau eines neuen Hafens, dem sogenannten Puerto Nuevo. Als dieser 1926 fertig gestellt wurde, wurde Puerto Madero überflüssig. In der Folgezeit verfiel Puerto Madero mehr und mehr. Zwar gab es zwischen den Jahren 1925 und 1985 immer wieder Pläne und Versprechungen das Gebiet wiederzubeleben, aber keiner dieser wurde realisiert.

In den 1990er Jahren wurde dann schließlich mit Hilfe von in- und ausländischen Investoren mit dem Umbau von Puerto Madero begonnen und die alten Warenhäuser wurden in Lofts, Büros, private Hochschulen, Hotels und Restaurants umgewandelt. Der Umbau ist längst noch nicht abgeschlossen, aber Puerto Madero hat sich mittlerweile zu einem der trendigsten und leider auch teuersten Viertel von Buenos Aires entwickelt, in dem übrigens bisher alle Straßennahmen nach Frauen benannt wurden.

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